Sonntag, 20. Juli 2008

Ruegen Tag 1


Endlich Urlaub... Im Verleich zu früher kommt man jetzt sehr schnell nach Rügen. Die Prenzlauer Autobahn ist glatt wie ein Babypopo und keine Abfolge von Betonplatten aus dem Dritten Reich mehr. Sie geht nahtlos in die neue Küstenautobahn A20 über und das kleine Stück 96 ist ebenfalls hervorragend ausgebaut. Zum ersten Mal sind wir über die neue Rügendammbrücke gefahren, die ich beim letzen Besuch noch von unten und im Bau bestaunt habe.

Daniela und ich haben Quatier in Garz bezogen, viel Platz und eine Ansammlung von Geschmacklosigkeiten der letzen 30 Jahre, aber auch bei Regen kein Gefängnis. Donnerstag, also in 4 Tagen soll es warm werden. Heute ein erster Spaziergang von Lauterbach aus die Boddenküste entlang. Viel Natur, eine Menge Nacktschnecken, ein Klettergerüst aus vergangenen Zeiten und ein Angelsteg der gesichert ist wie die innerkoreanische Grenze. Die Allee wie ein grüner Tunnel, die weissen Häuser am Zirkus von Puttbus und sogar ein Reh, das sich willig fotografieren lässt.

Sonntag, 13. Juli 2008

Multitasking

Während ich darüber nachdachte, das ich doch mal wieder etwas ins Blog schreiben sollte, wollte ich mir einen Kaffee kochen. Nun besitze ich keine Kaffeemaschine (was auch gut so ist) sondern benutze die IKEA Version einer "bodum-Runterdrückkanne" (falls hier jemand den korrekten Ausdruck kennt, sind Kommentare hochwillkommen). Das heisst, man muss immer erstmal warten, bis das Wasser im Wassekocher kocht. Ich bin ein ungeduldiger Mensch, also nutze ich diese Zeit gern. Entweder fange ich an Blumen zu giessen oder ich fange an etwas zu putzen oder ich fange an zu bügeln usw. Leider fange ich immer nur an, weil ja das Wasser eben doch erstaunlich schnell kocht. Dann ensteht sofort ein Dilemma: zurück zum Wasser und alles stehen und liegen lassen oder erstmal die andere Sache zu Ende machen. Häufig entscheide ich mich für das zweite, was allerdings zur Folge hat, dass ich das Wasser dann erneut auch Temperatur bringen muss, manchmal sogar ein drittes Mal...

Heute jedenfalls wollte ich wieder Kaffee kochen, dabei fiel mir ein Rest Nudeln von gestern abend ins Auge. Also fing ich parallel an, eine Pfanne mit Olivenöl zu erhitzen. Als dann dann das Wasser kochte, bemerkte ich das ich viel zu viel heisses Wasser habe und überlegte was ich damit anfangen könnte (man ist ja seit der Energiekrise so derart sensibilisiert) Also beschloss ich, damit mein Spülbecken in der Küche ein wenig auszuscheuern. Während dessen habe ich dann wohl vermutlich eine Flasche Traubenkernöl (die ich schon eine Ewigkeit bessen habe und nie wegschmeissen wollte, weil sie so teuer war, aber auch nie geöffnet habe) ein wenig verrückt.

Als ich dann mit Putzen fertig war, hatte sich das Öl bereits soweit erhitzt, dass es zu dampfen begann und kurz vor dem Flammpunkt war. Die Nudeln sind dann auch sehr kross geworden. Da ich mich, wann immer es Sossen gibt, ordentlich bekleckere, habe ich mir ein Stück Küchenrolle um dem Hals gehängt. Half aber nicht, denn die Nudel mit Tomatensauce landete stattdessen auf der Hose (die ich gerade ca. eine Stunde vorher frisch angezogen hatte), weil ich ja nebenher auch noch etwas für dieses Blog schreiben wollte.

Als ich dann darüber nachdachte, jetzt schnell in die Küche zu gehen und den Fleck rauszureiben, hörte ich einen lauten Knall. Der Schleuderwaschgang der parallel im Bad arbeitenden Waschmaschine hatte wohl dafür gesorgt, dass die evtl. von mir vorhin leicht verschobene Traubenölflasche den Abgang gemacht hat und unter lautem Getöse auf dem Küchenfussboden zerschellt ist.

Im Grunde müsste ich nun also erst das Öl aufwischen bevor ich mich der Hose zuwenden konnte, während drüben mein angebranntes Essen kalt wurde...

So, nachdem ich nun auch diesen Beitrag komplettiert habe, denke ich doch, ich habe mir einen Kaffee verdient. Sollte nochmal jemand ernsthaft behaupten Multitasking sei ein Segen, dann lade ich ihn gern mal einen Tag hierher ein. Ich überlasse das Multitasking getrost den Frauen, ich hab davon - ohne es zu wollen - immer viel mehr als mir lieb ist.